Das schönste Kleid der Welt – Holger Edmaier und Kai D. Janik

Beschreibung

Als Anna zur Welt kommt, geschieht etwas Unerwartetes: Die Ärztin erklärt, dass sie ein Junge sei. Ihre Eltern geben ihr daher den Namen „Paul“. Jedoch ist Anna trans*. „Das schönste Kleid der Welt“ erzählt die Geschichte von Anna von ihrer Geburt bis zu ihrer Schulzeit. Die Tatsache, dass sie zunächst für einen Jungen gehalten wird, ist für die junge Anna schwer zu begreifen. Langsam formen sich Erwartungen und damit verbundene Konflikte. Ihre Welt verändert sich. Die Befreiung kommt, als Anna darauf besteht, ein Kleid zu tragen, während sie Hosen kaufen geht. Sie sammelt all ihren Mut und offenbart ihrer Mutter: „Mama, weißt du nicht, dass ich ein Mädchen bin?“ Die Reaktion ihrer Mutter ist so, wie es sich wohl alle trans* Kinder wünschen würden.

In „Das schönste Kleid der Welt“ wird die Geschichte von Anna erzählt, die von allen als „Paul“ bezeichnet wird, weil niemand weiß, dass sie ein Mädchen ist. Das Buch, das für Kinder ab 4 Jahren sowie für Erzieherinnen, Pädagoginnen und Eltern geeignet ist, wurde im hauseigenen Verlag veröffentlicht.

Im Gegensatz zu anderen Kinderbüchern, die Vielfalt oder Anderssein behandeln, spielt die Handlung von „Das schönste Kleid der Welt“ nicht in einer imaginären (Märchen-)Welt, sondern in der Realität. Annas Transsein wird nicht als große Enthüllung am Ende des Buches präsentiert, sondern es wird von Anfang an klargestellt, dass Anna als Mädchen geboren wurde, aber als Junge wahrgenommen wird. Transsein ist daher keine „Wahl“; das Wissen um das eigene Geschlecht ist von Anfang an unumstößlich. Die Geschichte wird aus einer doppelten Perspektive erzählt: Annas Sicht auf sich und die Welt ist weiblich, aber aus der Sicht ihres Umfelds wird sie als Junge wahrgenommen. Dies erzeugt ein Verwirrspiel zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Die liebevollen und humorvollen Aquarelle des trans* Künstlers Kai D. Janik laden dazu ein, die Geschichte zu entdecken und begleiten die Handlung von Annas unbeschwerter Kindheit über ihre Schulzeit bis hin zum märchenhaften Ende auf einfühlsame Weise.

Der Text des Buches basiert auf den Erinnerungen und Geschichten vieler trans* Personen. Der Autor Holger Edmaier hat diese Erfahrungen zu einem einfühlsamen und emotionalen Text verflochten. Das Buch schafft es, die Leser in Annas Gefühlswelt mitzunehmen, ihre Freude, aber auch ihre Ängste und ihren großen Mut mitzuerleben. Zahlreiche Trans*-Organisationen aus Deutschland, Luxemburg und der Schweiz waren an der Endfassung des Textes und der Bilder beteiligt.